Trauerfeier pro und contra

Zum Leben gehört auch das Abschiednehmen. Soll dies nur im engsten Familienkreise stattfinden oder mit der weiten Verwandtschaft, mit Nachbarn, Freunden, Arbeitskollegen...? Soll es still und leise, evtl. mit viel innerer Einkehr geschehen oder in einem größeren Rahmen mit Betonung äußerer Gestaltung? Beides muss sich nicht unbedingt ausschließen. Jeder muss hier für sich persönlich seinen eigenen Weg finden.

Einige Anmerkungen mögen Ihnen bei der Entscheidung über eine Trauerfeier in der Friedhofskapelle vielleicht hilfreich sein:

• Eine Trauerfeier in der Kapelle mit mehreren Menschen kann die Erfahrung vermitteln, dass man in seiner Trauer nicht alleine ist.
• Gibt es andere Familienangehörige oder gute Freunde, die ich um Hilfe bei dieser Entscheidung fragen kann?
• Welchen Abschied hätte sich die verstorbene Person gewünscht? Hat sie vielleicht zu Lebzeiten Wünsche oder Gedanken geäußert oder sogar etwas schriftlich hinterlegt?
• War die verstorbene Person ein geselliger Mensch, der Freunde und Bekannte hatte? Der dies auch zu Lebzeiten gepflegt hat?
• Viele Menschen, Beileidsbezeugungen, das Verweilen am Grab - dies kann schon eine Belastung sein. Aber gibt es nicht auch Menschen, die die Zuneigung und Wertschätzung für die verstorbene Person mit Ihnen teilen möchten? Bietet hierfür eine Trauerfeier nicht den ersten Rahmen und die erste Gelegenheit?
• War die verstorbene Person Mitglied einer Gemeinde, einer Glaubensgemeinschaft? Ist dann nicht auch ein Abschiednehmen in der von einem Pfarrer oder einer Pfarrerin geleiteten Trauerfeier ein besonderer Trost? Ist die Prägung im Leben nicht auch eine wichtige Prägung für das Abschiednehmen?
• Die Abläufe bei einer Trauerfeier und auf dem Weg zum Grab sind zum Teil gewachsene und sinnvolle Rituale und können als solche hilfreich und entlastend sein.
• Eine Trauerfeier muss nicht nach Schema F verlaufen. Sie lässt sich weitgehend individuell gestalten. Sie können mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin besprechen, welche Vorstellungen Sie haben, worauf Sie Wert legen und was Sie vielleicht vermeiden wollen.
• Sind andere Familienangehörige oder Freunde vielleicht bereit, mit Ihnen eine Trauerfeier persönlich zu gestalten?
• Auch wenn der/die Verstorbene keiner Religionsgemeinschaft angehörte, Sie aber auf den Trost aus dem Glauben und der Verkündigung nicht verzichten möchten, stehen Ihnen die Pfarrer oder Pfarrerinnen der mit uns verbundenen Gemeinden hilfreich zur Verfügung, um in einem gemeinsamen Gespräch einen Weg für den Abschied zu finden.
• Natürlich ist die Nutzung der Kapelle für eine Trauerfeier auch eine finanzielle Frage.